7. Tag Refuge des Cortalets - Refuge de Pia Guillem
Panorama vom Gipfel des Canigou
Aufgestanden um 6:10 und die sieben Sachen zusammengepackt. Unseren Müll konnten wir in der dafür vorgesehenen Tonne zurücklassen. Zwanzig vor Sieben Aufbruch. Es ist bereits mehr als ausreichend hell. Der Weg schlängelt sich zunächst über Wiesen, dann leicht bergauf auf der westlichen Seite des Bergrükens im Schatten bei leichtem Wind Richtung Gipfel. Wir ereichen den Gipfel aber es sind leider schon viele Leute dort die von der anderen Seite gekommen sein müssen. Schöner Ausblick aber leider ist es etwas diesig. Kurze Pause an der Steintafel bei der die letzten Landjaegern und etwas Studentenfutter verzehrt werden.
Aufstieg zum Gipfel des Canigou
Der Abstieg gestaltet sich schwieriger als erwartet da die Steilwand nicht Drahtseilversichert ist. Wir wagen es aber trotzdem und kommen auch ohne Zwischenfälle durch die steilen Passagen kurz unter dem Gipfel. Es schließen sich eine Reihe von Grashuegeln an. Hier ist die Orientirung nicht einfach. Hinweisschild bei Abzweigung gefolgt, Fluss gequert, Abstieg weiter durch Wald und über Wiesenwege, bis zum Refuge Mareill
Der bis dahin strahlend blaue Himmel wechselt bei Wein und Brot in eine graue Wolkenmasse und es beginnt zu regnen. Zwischen zwei Regenschauern brechen wir auf aber wir kommen nicht weit bis es wieder anfaengt.
Das erste Refuge das wir ansteuern stellt sich als kuhumgraster Steinhaufen heraus. Im mittlerweile stroemenden Regen müssen wir weiter bergan. Bei erreichen der Freifläche steht da ein weißer Hund. Wir wurden vor den den Hirtenhunden in den Pyrenäen gewarnt. Die wachsen angeblich vom Welpenalter an mit den Herden auf und fühen sich quasi als Schaf. Hund steht also mitten auf dem Weg und bellt. Wir umgehen dieses Hindernis mit dem Pfefferspray in der Hand in einem großzügigen Halbkreis.
Felsformationen auf dem Abstieg vom Canigou
Kurz darauf erreichen wir einen zweiten Steinhaufen der möglicherweise mal eine Unterkunft für Schäfer war, innen alles kohlschwarz. Ueber eine Kuppe sehen wir kurz danach eine Hütte mit rotem Dach und qualmendem Schornstein deren Existenz sich schon seit einiger Zeit durch den Geruch von brennendem Holz ankündigt. Das Refuge de Pia Guillem.
Wir treffen dort zwei Paare, eines australisch und eins franzoesisch. Das Feuer im offenen Kamin im Wohnraum ist ein flammenloser aber dafür umso rauchintensiver Schwelbrand. Das Brennmaterial ist ein meterlanger Baum dessen dünnes Ende in der Feuerstelle liegt. Die Leute sind nett aber die Atmosphere ist trotzdem kuehl und verqualmt. Erst gekocht dann gegessen. Beim abspuelen erfahre wir mit welcher Motivation das australische Paare den HRP geht: Als ihre Kinder noch klein waren, hatten sie sich gesagt sie braeuchten einen Traum fuer die Zeit wenn sie Kinder aus dem Haus snd, daraufhin wurde der HRP-Fuehrer gekauft und knapp 30 Jahre später, kurz nach der Pensionierung sind sie auch schon unterwegs. 51 Tage haben sie bis hierher benötigt und erst vor ein paar Tagen zum erstemmal nicht im Zelt sondern im Refuge gnächtigt. Sehr britisch die beiden.
Wasser holen ist nicht ganz so einfach. Ganzes Stück weg und nicht leicht zu finden. Wir schlafen im nicht durch eine Tür abgerennten Nebenraum im oberen Bett. Es ist alles sehr rauchig durh das feuer. Um Neun sind alle im Bett es wird geschnarcht, ich schlafe trotzdem prima bis etwa 3 Uhr dann bricht nämlich der Himmel über unserer Hüte zusammen und es donnert und prasselt aufs Blechdach.
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